Keynote von Prof. Thomas Popp: Rechtlicher Rahmen – Reale Risiken: Cybersicherheit nach der Zeitenwende
Wie steht es um die Cybersicherheit nach der Zeitenwende? Diese Frage steht im Zentrum der Keynote im Eröffnungsplenum der protekt 2022 von Prof. Thomas Popp, Mitglied der Sächsischen Staatsregierung, Sächsischer Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung und Amtschef der Sächsischen Staatskanzlei. Prof. Popp hat in diesem Jahr einmal mehr die Schirmherrschaft über die protekt übernommen.
Seit Inkrafttreten des ersten IT-Sicherheitsgesetzes im Jahr 2015 ist viel passiert. Etliche Betreiber kritischer Infrastrukturen haben eine Sicherheitsorganisation aufgebaut und müssen Sicherheitsereignisse dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik melden. Doch welche Rolle nehmen die Bundesländer in diesem Prozess ein? Wie hat sich deren Rolle verändert und wie wird sie sich in den nächsten Jahren mit den absehbaren rechtlichen Anpassungen noch weiterentwickeln? Relevante Schlagworte aus Sicht des Freistaates Sachsen sind die NIS2-Richtlinie, die Überlegungen zur Anpassung des rechtlichen Rahmens auf Bundesebene und natürlich auch das Sächsische Informationssicherheitsgesetz.
Für Resilienz im Cyberraum werden aber nicht nur gute Rechtsgrundlagen benötigt. Spätestens seit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine muss jedem klar sein, dass funktionierende Basisinfrastrukturen keine Selbstverständlichkeit sind. Man muss dafür nicht einmal an eine gezielte Cyberattacke denken. Schon allein die Angst vor notwendigen Energieeinsparungen belastet unsere Gesellschaft – jeden Einzelnen, Familien, aber auch Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen. Sind wir eigentlich fähig und bereit, alte Gewohnheiten zu hinterfragen, Ungewissheit zu ertragen und Notwendiges zu schützen?
„Ich bin dankbar, dass wir solche Fragen auf der protekt 2022 fachkundig diskutieren können. Als Schirmherr habe ich mich von Anbeginn der Veranstaltungsreihe dafür eingesetzt, dass die Themen der protekt auch auf politischer Ebene, in den Köpfen von Führungskräften und vor allem in der fachlichen Breite Verankerung finden. Ich freue mich auf den Austausch darüber, ob dies schon ausreichend gelungen ist“, erklärt Prof. Thomas Popp.